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Geständnisse eines
Creative Directors
Neulich wurde ich gefragt, was denn ein Creative Director ist und ob ich ein Rollup machen könnte. Meine spontane Antwort auf diese Frage war Stille. Ehrlich gesagt war ich in diesem Moment komplett überfordert. Ich meinte nur, so ein Rollup wäre kein Problem für mich. Die eigentliche Antwort aber blieb ich meinem Kunden schuldig. Er hätte mich nur wie ein Auto angeschaut und nur Bahnhof verstanden.
Grafikdesigner, Webdesigner, Texter, UI/UX-Experte, Stratege oder Diplom-Kommunikationsberater zu erklären, das wäre ja noch halbwegs machbar. Aber Creative Director? Gefühlt ist das doch lange nicht mehr das, was es einmal war.
So wie ich es beispielsweise mit Olaf Oldigs von Springer&Jacoby, mit Guido Heffels von Heimat oder John Hunt von TBWA/Hunt Lascaris erleben durfte. Geballte natürliche Intelligenz (GNI), oder soll ich zeitgemäßer sagen: generative?! Persönlichkeiten unterschiedlichster Ausprägungen, die aber stets nach dem heiligen Gral für ihre Agentur und Kunden streben.
Mit nicht ganz so geballter natürlicher Intelligenz wurde auch ich irgendwann mal Creative Director, mit allen Vor- und Nachteilen. Dabei war der Zauber von Herrn Satek längst verflogen – 1. Klasse zum Dreh fliegen, während der Kunde in der Economy saß, präsentierte sich mir nur noch als alte GGK-Legende. Schade eigentlich.
Nichtsdestotrotz war man als CD angehalten, gemeinsam mit seinem Team zu überraschen und mit kreativer Exzellenz zu überzeugen. Eine Marke zur Marke zu machen und weiterzuentwickeln. Idealerweise ohne Starallüren und im harmonischen Einklang mit den vielen Erbsenzählern. Mit der Digitalisierung wurden die Erbsen mehr, und plötzlich gab es da auch Social-Media-Experten, die zu CDs ernannt wurden.
Viele von ihnen hatten damals noch keine blasse Ahnung von Branding und Markenführung, aber so ein Titel fühlte sich gut an und sparte den I-Agenturen und ihren Kunden viel Geld. Spätestens mit dem Abgang von Marcello Serpa, das war 2015, hätte einem klar werden sollen, dass hier eine Ära endet und ein Showdown stattfindet. So bemühten sich große Agenturen und ihre CDs, sich neu zu erfinden und mit den „anderen CDs“ Bündnisse einzugehen.
Zwischenzeitlich wurde auch die Marke als tot erklärt. Es gäbe sie nicht mehr. Kein Witz, sondern vorgetragen von wichtigen Kreativen auf einer wichtigen Digital-Veranstaltung vor wichtigen Kunden. Bis heute höre ich noch den Applaus. Aber das große Feuerwerk blieb aus. Und so manchen Kunden dämmerte, dass man Klicks auch in Indien kaufen kann.
Ganz anders Droga5, leider aber nur bis zu jenem traurigen Tag, als ein großes Network sie schluckte. Und während die meisten mit sich selbst, mit TikTok und Co. und ihrer neuen Rolle beschäftigt waren, eroberte eine neue Spezies von CDs die bunte Welt: Influencer. Anstelle von Klicks war jetzt die Anzahl der Follower die neue Währung.
Megacoole Leute wie du und ich, die aber noch weniger Ahnung von Marke hatten. Dafür aber mit ausgeleuchteten Produktinszenierungen vom eigenen Wohnzimmer aus ihre Mega-Followerschaft entzücken konnten. Alleskönner*innen, die mal eben so mit ihrer Handkamera so manchem Filmemacher und mancher Filmemacherin die Butter vom Brot nahmen. Dennoch verdienen sie unseren Respekt. Der Markt war, ist und bleibt gnadenlos.
Ebenso die Folgen davon: Werbefilmproduktionen wurden zu Influencer-Fabriken und Regisseure zu Stativhaltern. Doch kaum hatten sich alle halbwegs damit arrangiert, kam Sam. Und mit Altman … bitte die Luft anhalten … die Künstliche Intelligenz.
Influencer einer neuen Dimension, die da heißen OpenAI, Claude, Midjourney, ElevenLabs, Sora, Runway. Ohne ist nicht mehr, außer Adobe oder so einem Zwitschervogel gelingt es, den gesamten Kreativprozess zu automatisieren. Bis dahin bin ich aber optimistisch, dass die Karten neu gemischt werden. Dass sich KI und NI (natürliche Intelligenz © Mario Pricken) aufeinander einspielen werden, und CDs wieder ihrer ursprünglichen Rolle bewusst werden: Strategische Visionen entwickeln, kreative Teams inspirieren und das Menschliche in der Markenführung bewahren. So Gott und KI will.
Ach ja, das noch. Nach dem sechsten Entwurf des Rollups war mein Kunde zufrieden. Und zum Glück wurde ich nicht noch mal gefragt, was denn nun ein Creative Director ist. Ich hätte, trotz der Länge dieses Textes, nur diese banale Antwort parat: Wir sind auch nur Menschen.
Neulich wurde ich gefragt, was denn ein Creative Director ist und ob ich ein Rollup machen könnte. Meine spontane Antwort auf diese Frage war Stille. Ehrlich gesagt war ich in diesem Moment komplett überfordert. Ich meinte nur, so ein Rollup wäre kein Problem für mich. Die eigentliche Antwort aber blieb ich meinem Kunden schuldig. Er hätte mich nur wie ein Auto angeschaut und nur Bahnhof verstanden.
Grafikdesigner, Webdesigner, Texter, UI/UX-Experte, Stratege oder Diplom-Kommunikationsberater zu erklären, das wäre ja noch halbwegs machbar. Aber Creative Director? Gefühlt ist das doch lange nicht mehr das, was es einmal war.
So wie ich es beispielsweise mit Olaf Oldigs von Springer&Jacoby, mit Guido Heffels von Heimat oder John Hunt von TBWA/Hunt Lascaris erleben durfte. Geballte natürliche Intelligenz (GNI), oder soll ich zeitgemäßer sagen: generative?! Persönlichkeiten unterschiedlichster Ausprägungen, die aber stets nach dem heiligen Gral für ihre Agentur und Kunden streben.
Mit nicht ganz so geballter natürlicher Intelligenz wurde auch ich irgendwann mal Creative Director, mit allen Vor- und Nachteilen. Leider war dann schon der Zauber des gottähnlichen kreativen Direktors längst verflogen – 1. Klasse zum Dreh fliegen, während der Kunde in der Economy saß, präsentierte sich mir nur noch als alte GGK-Legende. Schade eigentlich.
Nichtsdestotrotz war man als CD angehalten, gemeinsam mit seinem Team zu überraschen und mit kreativer Exzellenz zu überzeugen. Eine Marke zur Marke zu machen und weiterzuentwickeln. Idealerweise ohne Starallüren und im harmonischen Einklang mit den vielen Erbsenzählern. Mit der Digitalisierung wurden die Erbsen mehr, und plötzlich gab es da auch Social-Media-Experten, die zu CDs ernannt wurden.
Viele von ihnen hatten damals noch keine blasse Ahnung von Branding und Markenführung, aber so ein Titel fühlte sich gut an und sparte den I-Agenturen und ihren Kunden viel Geld. Spätestens mit dem Abgang von Marcello Serpa, das war 2015, hätte einem klar werden sollen, dass hier eine Ära endet und ein Showdown stattfindet. So bemühten sich große Agenturen und ihre CDs, sich neu zu erfinden und mit den „anderen CDs“ Bündnisse einzugehen.
Zwischenzeitlich wurde auch die Marke als tot erklärt. Es gäbe sie nicht mehr. Kein Witz, sondern vorgetragen von wichtigen Kreativen auf einer wichtigen Digital-Veranstaltung vor wichtigen Kunden. Bis heute höre ich noch den Applaus. Aber das große Feuerwerk blieb aus. Und so manchen Kunden dämmerte, dass man Klicks auch in Indien kaufen kann.
Ganz anders Droga5, leider aber nur bis zu jenem traurigen Tag, als ein großes Network sie schluckte. Und während die meisten mit sich selbst, mit TikTok und Co. und ihrer neuen Rolle beschäftigt waren, eroberte eine neue Spezies von CDs die bunte Welt: Influencer. Anstelle von Klicks war jetzt die Anzahl der Follower die neue Währung.
Megacoole Leute wie du und ich, die aber noch weniger Ahnung von Marke hatten. Dafür aber mit ausgeleuchteten Produktinszenierungen vom eigenen Wohnzimmer aus ihre Mega-Followerschaft entzücken konnten. Alleskönner*innen, die mal eben so mit ihrer Handkamera so manchem Filmemacher und mancher Filmemacherin die Butter vom Brot nahmen. Dennoch verdienen sie unseren Respekt. Der Markt war, ist und bleibt gnadenlos.
Ebenso die Folgen davon: Werbefilmproduktionen wurden zu Influencer-Fabriken und Regisseure zu Stativhaltern. Doch kaum hatten sich alle halbwegs damit arrangiert, kam Sam. Und mit Altman … bitte die Luft anhalten … die Künstliche Intelligenz.
Influencer einer neuen Dimension, die da heißen OpenAI, Claude, Midjourney, ElevenLabs, Sora, Runway. Ohne ist nicht mehr, außer Adobe oder so einem Zwitschervogel gelingt es, den gesamten Kreativprozess zu automatisieren. Bis dahin bin ich aber optimistisch, dass die Karten neu gemischt werden. Dass sich KI und NI (natürliche Intelligenz © Mario Pricken) aufeinander einspielen werden, und CDs wieder ihrer ursprünglichen Rolle bewusst werden: Strategische Visionen entwickeln, kreative Teams inspirieren und das Menschliche in der Markenführung bewahren. So Gott und KI will.
Ach ja, das noch. Nach dem sechsten Entwurf des Rollups war mein Kunde zufrieden. Und zum Glück wurde ich nicht noch mal gefragt, was denn nun ein Creative Director ist. Ich hätte, trotz der Länge dieses Textes, nur diese banale Antwort parat: Wir sind auch nur Menschen.
Wien, irgendwann zwischen heute und gestern


Geständnisse eines Creative Directors
Neulich wurde ich gefragt, was denn ein Creative Director ist und ob ich ein Rollup machen könnte. Meine spontane Antwort auf diese Frage war Stille. Ehrlich gesagt war ich in diesem Moment komplett überfordert. Ich meinte nur, so ein Rollup wäre kein Problem für mich. Die eigentliche Antwort aber blieb ich meinem Kunden schuldig. Er hätte mich nur wie ein Auto angeschaut und nur Bahnhof verstanden.
Grafikdesigner, Webdesigner, Texter, UI/UX-Experte, Stratege oder Diplom-Kommunikationsberater zu erklären, das wäre ja noch halbwegs machbar. Aber Creative Director? Gefühlt ist das doch lange nicht mehr das, was es einmal war.
So wie ich es beispielsweise mit Olaf Oldigs von Springer&Jacoby, mit Guido Heffels von Heimat oder John Hunt von TBWA/Hunt Lascaris erleben durfte. Geballte natürliche Intelligenz (GNI), oder soll ich zeitgemäßer sagen: generative?! Persönlichkeiten unterschiedlichster Ausprägungen, die aber stets nach dem heiligen Gral für ihre Agentur und Kunden streben.
Mit nicht ganz so geballter natürlicher Intelligenz wurde auch ich irgendwann mal Creative Director, mit allen Vor- und Nachteilen. Dabei war der Zauber von Herrn Satek längst verflogen – 1. Klasse zum Dreh fliegen, während der Kunde in der Economy saß, präsentierte sich mir nur noch als alte GGK-Legende. Schade eigentlich.
Nichtsdestotrotz war man als CD angehalten, gemeinsam mit seinem Team zu überraschen und mit kreativer Exzellenz zu überzeugen. Eine Marke zur Marke zu machen und weiterzuentwickeln. Idealerweise ohne Starallüren und im harmonischen Einklang mit den vielen Erbsenzählern. Mit der Digitalisierung wurden die Erbsen mehr, und plötzlich gab es da auch Social-Media-Experten, die zu CDs ernannt wurden.
Viele von ihnen hatten damals noch keine blasse Ahnung von Branding und Markenführung, aber so ein Titel fühlte sich gut an und sparte den I-Agenturen und ihren Kunden viel Geld. Spätestens mit dem Abgang von Marcello Serpa, das war 2015, hätte einem klar werden sollen, dass hier eine Ära endet und ein Showdown stattfindet. So bemühten sich große Agenturen und ihre CDs, sich neu zu erfinden und mit den „anderen CDs“ Bündnisse einzugehen.
Zwischenzeitlich wurde auch die Marke als tot erklärt. Es gäbe sie nicht mehr. Kein Witz, sondern vorgetragen von wichtigen Kreativen auf einer wichtigen Digital-Veranstaltung vor wichtigen Kunden. Bis heute höre ich noch den Applaus. Aber das große Feuerwerk blieb aus. Und so manchen Kunden dämmerte, dass man Klicks auch in Indien kaufen kann.
Ganz anders Droga5, leider aber nur bis zu jenem traurigen Tag, als ein großes Network sie schluckte. Und während die meisten mit sich selbst, mit TikTok und Co. und ihrer neuen Rolle beschäftigt waren, eroberte eine neue Spezies von CDs die bunte Welt: Influencer. Anstelle von Klicks war jetzt die Anzahl der Follower die neue Währung.
Megacoole Leute wie du und ich, die aber noch weniger Ahnung von Marke hatten. Dafür aber mit ausgeleuchteten Produktinszenierungen vom eigenen Wohnzimmer aus ihre Mega-Followerschaft entzücken konnten. Alleskönner*innen, die mal eben so mit ihrer Handkamera so manchem Filmemacher und mancher Filmemacherin die Butter vom Brot nahmen. Dennoch verdienen sie unseren Respekt. Der Markt war, ist und bleibt gnadenlos.
Ebenso die Folgen davon: Werbefilmproduktionen wurden zu Influencer-Fabriken und Regisseure zu Stativhaltern. Doch kaum hatten sich alle halbwegs damit arrangiert, kam Sam. Und mit Altman … bitte die Luft anhalten … die Künstliche Intelligenz.
Influencer einer neuen Dimension, die da heißen OpenAI, Claude, Midjourney, ElevenLabs, Sora, Runway. Ohne ist nicht mehr, außer Adobe oder so einem Zwitschervogel gelingt es, den gesamten Kreativprozess zu automatisieren. Bis dahin bin ich aber optimistisch, dass die Karten neu gemischt werden. Dass sich KI und NI (natürliche Intelligenz © Mario Pricken) aufeinander einspielen werden, und CDs wieder ihrer ursprünglichen Rolle bewusst werden: Strategische Visionen entwickeln, kreative Teams inspirieren und das Menschliche in der Markenführung bewahren. So Gott und KI will.
Ach ja, das noch. Nach dem sechsten Entwurf des Rollups war mein Kunde zufrieden. Und zum Glück wurde ich nicht noch mal gefragt, was denn nun ein Creative Director ist. Ich hätte, trotz der Länge dieses Textes, nur diese banale Antwort parat: Wir sind auch nur Menschen.
Neulich wurde ich gefragt, was denn ein Creative Director ist und ob ich ein Rollup machen könnte. Meine spontane Antwort auf diese Frage war Stille. Ehrlich gesagt war ich in diesem Moment komplett überfordert. Ich meinte nur, so ein Rollup wäre kein Problem für mich. Die eigentliche Antwort aber blieb ich meinem Kunden schuldig. Er hätte mich nur wie ein Auto angeschaut und nur Bahnhof verstanden.
Grafikdesigner, Webdesigner, Texter, UI/UX-Experte, Stratege oder Diplom-Kommunikationsberater zu erklären, das wäre ja noch halbwegs machbar. Aber Creative Director? Gefühlt ist das doch lange nicht mehr das, was es einmal war.
So wie ich es beispielsweise mit Olaf Oldigs von Springer&Jacoby, mit Guido Heffels von Heimat oder John Hunt von TBWA/Hunt Lascaris erleben durfte. Geballte natürliche Intelligenz (GNI), oder soll ich zeitgemäßer sagen: generative?! Persönlichkeiten unterschiedlichster Ausprägungen, die aber stets nach dem heiligen Gral für ihre Agentur und Kunden streben.
Mit nicht ganz so geballter natürlicher Intelligenz wurde auch ich irgendwann mal Creative Director, mit allen Vor- und Nachteilen. Leider war dann schon der Zauber des gottähnlichen kreativen Direktors längst verflogen – 1. Klasse zum Dreh fliegen, während der Kunde in der Economy saß, präsentierte sich mir nur noch als alte GGK-Legende. Schade eigentlich.
Nichtsdestotrotz war man als CD angehalten, gemeinsam mit seinem Team zu überraschen und mit kreativer Exzellenz zu überzeugen. Eine Marke zur Marke zu machen und weiterzuentwickeln. Idealerweise ohne Starallüren und im harmonischen Einklang mit den vielen Erbsenzählern. Mit der Digitalisierung wurden die Erbsen mehr, und plötzlich gab es da auch Social-Media-Experten, die zu CDs ernannt wurden.
Viele von ihnen hatten damals noch keine blasse Ahnung von Branding und Markenführung, aber so ein Titel fühlte sich gut an und sparte den I-Agenturen und ihren Kunden viel Geld. Spätestens mit dem Abgang von Marcello Serpa, das war 2015, hätte einem klar werden sollen, dass hier eine Ära endet und ein Showdown stattfindet. So bemühten sich große Agenturen und ihre CDs, sich neu zu erfinden und mit den „anderen CDs“ Bündnisse einzugehen.
Zwischenzeitlich wurde auch die Marke als tot erklärt. Es gäbe sie nicht mehr. Kein Witz, sondern vorgetragen von wichtigen Kreativen auf einer wichtigen Digital-Veranstaltung vor wichtigen Kunden. Bis heute höre ich noch den Applaus. Aber das große Feuerwerk blieb aus. Und so manchen Kunden dämmerte, dass man Klicks auch in Indien kaufen kann.
Ganz anders Droga5, leider aber nur bis zu jenem traurigen Tag, als ein großes Network sie schluckte. Und während die meisten mit sich selbst, mit TikTok und Co. und ihrer neuen Rolle beschäftigt waren, eroberte eine neue Spezies von CDs die bunte Welt: Influencer. Anstelle von Klicks war jetzt die Anzahl der Follower die neue Währung.
Megacoole Leute wie du und ich, die aber noch weniger Ahnung von Marke hatten. Dafür aber mit ausgeleuchteten Produktinszenierungen vom eigenen Wohnzimmer aus ihre Mega-Followerschaft entzücken konnten. Alleskönner*innen, die mal eben so mit ihrer Handkamera so manchem Filmemacher und mancher Filmemacherin die Butter vom Brot nahmen. Dennoch verdienen sie unseren Respekt. Der Markt war, ist und bleibt gnadenlos.
Ebenso die Folgen davon: Werbefilmproduktionen wurden zu Influencer-Fabriken und Regisseure zu Stativhaltern. Doch kaum hatten sich alle halbwegs damit arrangiert, kam Sam. Und mit Altman … bitte die Luft anhalten … die Künstliche Intelligenz.
Influencer einer neuen Dimension, die da heißen OpenAI, Claude, Midjourney, ElevenLabs, Sora, Runway. Ohne ist nicht mehr, außer Adobe oder so einem Zwitschervogel gelingt es, den gesamten Kreativprozess zu automatisieren. Bis dahin bin ich aber optimistisch, dass die Karten neu gemischt werden. Dass sich KI und NI (natürliche Intelligenz © Mario Pricken) aufeinander einspielen werden, und CDs wieder ihrer ursprünglichen Rolle bewusst werden: Strategische Visionen entwickeln, kreative Teams inspirieren und das Menschliche in der Markenführung bewahren. So Gott und KI will.
Ach ja, das noch. Nach dem sechsten Entwurf des Rollups war mein Kunde zufrieden. Und zum Glück wurde ich nicht noch mal gefragt, was denn nun ein Creative Director ist. Ich hätte, trotz der Länge dieses Textes, nur diese banale Antwort parat: Wir sind auch nur Menschen.
Wien, irgendwann zwischen heute und gestern


Geständnisse eines
Creative Directors
Neulich wurde ich gefragt, was denn ein Creative Director ist und ob ich ein Rollup machen könnte. Meine spontane Antwort auf diese Frage war Stille. Ehrlich gesagt war ich in diesem Moment komplett überfordert. Ich meinte nur, so ein Rollup wäre kein Problem für mich. Die eigentliche Antwort aber blieb ich meinem Kunden schuldig. Er hätte mich nur wie ein Auto angeschaut und nur Bahnhof verstanden.
Grafikdesigner, Webdesigner, Texter, UI/UX-Experte, Stratege oder Diplom-Kommunikationsberater zu erklären, das wäre ja noch halbwegs machbar. Aber Creative Director? Gefühlt ist das doch lange nicht mehr das, was es einmal war.
So wie ich es beispielsweise mit Olaf Oldigs von Springer&Jacoby, mit Guido Heffels von Heimat oder John Hunt von TBWA/Hunt Lascaris erleben durfte. Geballte natürliche Intelligenz (GNI), oder soll ich zeitgemäßer sagen: generative?! Persönlichkeiten unterschiedlichster Ausprägungen, die aber stets nach dem heiligen Gral für ihre Agentur und Kunden streben.
Mit nicht ganz so geballter natürlicher Intelligenz wurde auch ich irgendwann mal Creative Director, mit allen Vor- und Nachteilen. Dabei war der Zauber von Herrn Satek längst verflogen – 1. Klasse zum Dreh fliegen, während der Kunde in der Economy saß, präsentierte sich mir nur noch als alte GGK-Legende. Schade eigentlich.
Nichtsdestotrotz war man als CD angehalten, gemeinsam mit seinem Team zu überraschen und mit kreativer Exzellenz zu überzeugen. Eine Marke zur Marke zu machen und weiterzuentwickeln. Idealerweise ohne Starallüren und im harmonischen Einklang mit den vielen Erbsenzählern. Mit der Digitalisierung wurden die Erbsen mehr, und plötzlich gab es da auch Social-Media-Experten, die zu CDs ernannt wurden.
Viele von ihnen hatten damals noch keine blasse Ahnung von Branding und Markenführung, aber so ein Titel fühlte sich gut an und sparte den I-Agenturen und ihren Kunden viel Geld. Spätestens mit dem Abgang von Marcello Serpa, das war 2015, hätte einem klar werden sollen, dass hier eine Ära endet und ein Showdown stattfindet. So bemühten sich große Agenturen und ihre CDs, sich neu zu erfinden und mit den „anderen CDs“ Bündnisse einzugehen.
Zwischenzeitlich wurde auch die Marke als tot erklärt. Es gäbe sie nicht mehr. Kein Witz, sondern vorgetragen von wichtigen Kreativen auf einer wichtigen Digital-Veranstaltung vor wichtigen Kunden. Bis heute höre ich noch den Applaus. Aber das große Feuerwerk blieb aus. Und so manchen Kunden dämmerte, dass man Klicks auch in Indien kaufen kann.
Ganz anders Droga5, leider aber nur bis zu jenem traurigen Tag, als ein großes Network sie schluckte. Und während die meisten mit sich selbst, mit TikTok und Co. und ihrer neuen Rolle beschäftigt waren, eroberte eine neue Spezies von CDs die bunte Welt: Influencer. Anstelle von Klicks war jetzt die Anzahl der Follower die neue Währung.
Megacoole Leute wie du und ich, die aber noch weniger Ahnung von Marke hatten. Dafür aber mit ausgeleuchteten Produktinszenierungen vom eigenen Wohnzimmer aus ihre Mega-Followerschaft entzücken konnten. Alleskönner*innen, die mal eben so mit ihrer Handkamera so manchem Filmemacher und mancher Filmemacherin die Butter vom Brot nahmen. Dennoch verdienen sie unseren Respekt. Der Markt war, ist und bleibt gnadenlos.
Ebenso die Folgen davon: Werbefilmproduktionen wurden zu Influencer-Fabriken und Regisseure zu Stativhaltern. Doch kaum hatten sich alle halbwegs damit arrangiert, kam Sam. Und mit Altman … bitte die Luft anhalten … die Künstliche Intelligenz.
Influencer einer neuen Dimension, die da heißen OpenAI, Claude, Midjourney, ElevenLabs, Sora, Runway. Ohne ist nicht mehr, außer Adobe oder so einem Zwitschervogel gelingt es, den gesamten Kreativprozess zu automatisieren. Bis dahin bin ich aber optimistisch, dass die Karten neu gemischt werden. Dass sich KI und NI (natürliche Intelligenz © Mario Pricken) aufeinander einspielen werden, und CDs wieder ihrer ursprünglichen Rolle bewusst werden: Strategische Visionen entwickeln, kreative Teams inspirieren und das Menschliche in der Markenführung bewahren. So Gott und KI will.
Ach ja, das noch. Nach dem sechsten Entwurf des Rollups war mein Kunde zufrieden. Und zum Glück wurde ich nicht noch mal gefragt, was denn nun ein Creative Director ist. Ich hätte, trotz der Länge dieses Textes, nur diese banale Antwort parat: Wir sind auch nur Menschen.
Neulich wurde ich gefragt, was denn ein Creative Director ist und ob ich ein Rollup machen könnte. Meine spontane Antwort auf diese Frage war Stille. Ehrlich gesagt war ich in diesem Moment komplett überfordert. Ich meinte nur, so ein Rollup wäre kein Problem für mich. Die eigentliche Antwort aber blieb ich meinem Kunden schuldig. Er hätte mich nur wie ein Auto angeschaut und nur Bahnhof verstanden.
Grafikdesigner, Webdesigner, Texter, UI/UX-Experte, Stratege oder Diplom-Kommunikationsberater zu erklären, das wäre ja noch halbwegs machbar. Aber Creative Director? Gefühlt ist das doch lange nicht mehr das, was es einmal war.
So wie ich es beispielsweise mit Olaf Oldigs von Springer&Jacoby, mit Guido Heffels von Heimat oder John Hunt von TBWA/Hunt Lascaris erleben durfte. Geballte natürliche Intelligenz (GNI), oder soll ich zeitgemäßer sagen: generative?! Persönlichkeiten unterschiedlichster Ausprägungen, die aber stets nach dem heiligen Gral für ihre Agentur und Kunden streben.
Mit nicht ganz so geballter natürlicher Intelligenz wurde auch ich irgendwann mal Creative Director, mit allen Vor- und Nachteilen. Leider war dann schon der Zauber des gottähnlichen kreativen Direktors längst verflogen – 1. Klasse zum Dreh fliegen, während der Kunde in der Economy saß, präsentierte sich mir nur noch als alte GGK-Legende. Schade eigentlich.
Nichtsdestotrotz war man als CD angehalten, gemeinsam mit seinem Team zu überraschen und mit kreativer Exzellenz zu überzeugen. Eine Marke zur Marke zu machen und weiterzuentwickeln. Idealerweise ohne Starallüren und im harmonischen Einklang mit den vielen Erbsenzählern. Mit der Digitalisierung wurden die Erbsen mehr, und plötzlich gab es da auch Social-Media-Experten, die zu CDs ernannt wurden.
Viele von ihnen hatten damals noch keine blasse Ahnung von Branding und Markenführung, aber so ein Titel fühlte sich gut an und sparte den I-Agenturen und ihren Kunden viel Geld. Spätestens mit dem Abgang von Marcello Serpa, das war 2015, hätte einem klar werden sollen, dass hier eine Ära endet und ein Showdown stattfindet. So bemühten sich große Agenturen und ihre CDs, sich neu zu erfinden und mit den „anderen CDs“ Bündnisse einzugehen.
Zwischenzeitlich wurde auch die Marke als tot erklärt. Es gäbe sie nicht mehr. Kein Witz, sondern vorgetragen von wichtigen Kreativen auf einer wichtigen Digital-Veranstaltung vor wichtigen Kunden. Bis heute höre ich noch den Applaus. Aber das große Feuerwerk blieb aus. Und so manchen Kunden dämmerte, dass man Klicks auch in Indien kaufen kann.
Ganz anders Droga5, leider aber nur bis zu jenem traurigen Tag, als ein großes Network sie schluckte. Und während die meisten mit sich selbst, mit TikTok und Co. und ihrer neuen Rolle beschäftigt waren, eroberte eine neue Spezies von CDs die bunte Welt: Influencer. Anstelle von Klicks war jetzt die Anzahl der Follower die neue Währung.
Megacoole Leute wie du und ich, die aber noch weniger Ahnung von Marke hatten. Dafür aber mit ausgeleuchteten Produktinszenierungen vom eigenen Wohnzimmer aus ihre Mega-Followerschaft entzücken konnten. Alleskönner*innen, die mal eben so mit ihrer Handkamera so manchem Filmemacher und mancher Filmemacherin die Butter vom Brot nahmen. Dennoch verdienen sie unseren Respekt. Der Markt war, ist und bleibt gnadenlos.
Ebenso die Folgen davon: Werbefilmproduktionen wurden zu Influencer-Fabriken und Regisseure zu Stativhaltern. Doch kaum hatten sich alle halbwegs damit arrangiert, kam Sam. Und mit Altman … bitte die Luft anhalten … die Künstliche Intelligenz.
Influencer einer neuen Dimension, die da heißen OpenAI, Claude, Midjourney, ElevenLabs, Sora, Runway. Ohne ist nicht mehr, außer Adobe oder so einem Zwitschervogel gelingt es, den gesamten Kreativprozess zu automatisieren. Bis dahin bin ich aber optimistisch, dass die Karten neu gemischt werden. Dass sich KI und NI (natürliche Intelligenz © Mario Pricken) aufeinander einspielen werden, und CDs wieder ihrer ursprünglichen Rolle bewusst werden: Strategische Visionen entwickeln, kreative Teams inspirieren und das Menschliche in der Markenführung bewahren. So Gott und KI will.
Ach ja, das noch. Nach dem sechsten Entwurf des Rollups war mein Kunde zufrieden. Und zum Glück wurde ich nicht noch mal gefragt, was denn nun ein Creative Director ist. Ich hätte, trotz der Länge dieses Textes, nur diese banale Antwort parat: Wir sind auch nur Menschen.
Wien, irgendwann zwischen heute und gestern